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Genealogie
Jäger von Urnäsch

Von Urnäsch führt die Pass-Strasse über die Schwägalp am Fusse des Säntis hinüber ins Toggenburg. Einen romanischen Ursprung hat der Name für den Fluss Urnasca, im 9. Jahrhundert erstmals erwähnt, der dem Dorf, entsprechend der Lage, den späteren alemannischen Namen Urnäsch gegeben hat.

Urnäsch, Bild © www.urnaescherkaese.ch

Dorfplatz Urnäsch, Bild © www.urnaescherkaese.ch

Wappen von Urnäsch

Bärenjäger am Säntis. Im Gebiet des Alpstein-Massivs belegen Funde in der Höhlengruppe des Wildkirchli die Anwesenheit von altsteinzeitlichen Jägergruppen. Die Besiedlung des Voralpenraums passierte vom Bodenseeraum aus. Der irische Mönch Gallus begründete diese mit dem Bezug seiner Zelle zwischen Bodensee und Alpstein im sechsten Jahrhundert. Es ist heute kaum vorstellbar, wie die Gegend damals ausgesehen hat; ein riesiger Urwald ohne begehbare Wege, nur auf Wildtierpfaden mühevoll zu erkunden. 1673 soll in Urnäsch der letzte Bär ins Netz gegangen sein, und 1695 wurde bei Teufen der letzte Wolf erlegt.

In frühgeschichtlicher Zeit galt das selbst vom späteren Grundeigentum unabhängige Recht des freien Tierfanges, das die keltisch-helvetische Besiedlung dieses Raumes, die römische Kolonisation und die Landnahme der Alemannen, Burgunder und Langobarden überdauerte. Unter merowingischer Herrschaft und vor allem unter Karl dem Grossen kam es auch in der Schweiz zu einer immer grösseren Beschneidung der freien Jagd.

Über den spätmittelalterlichen Jagdbetrieb gibt die um 1300 entstandene Manessische Handschrift anschaulich Aufschluss; neben Hetzjagden auf Hirschwild, Wildsauen, Hasen und Füchse werden verschiedene Arten der Vogeljagd, besonders auch die Jagd mit abgerichteten Falken, die sogenannte Beize, dargestellt. Als Jagdwaffe auf hohes und niederes Wild (Hasen, Füchse und gewisse Vogelarten) trat an Stelle des Pfeilbogens ab dem 13. Jh. zunehmend die Armbrust in Erscheinung, die erst im späten 17. Jh. von den Feuerwaffen verdrängt wurde. Daneben waren Schwert und Knebelspiess gebräuchlich.

Mit der parallel zum Bevölkerungswachstum fortschreitenden Kultivierung der Naturlandschaft einher ging die Ausrottung der teilweise als Schädlinge empfundenen Wildtiere. Bereits im Landbuch von 1585 findet sich eine Jagdbeschränkung zum Schutz der dezimierten Hochwildbestände. Zum Schutz der Gemsen und Rehe wurde das gesamte Säntisgebirge 1866 zum Jagdbannbezirk erklärt, dies nicht zuletzt im Interesse des aufkommenden Bergtourismus.

Neben der Textilindustrie spielen Alp- und Vieh-, sowie Forstwirtschaft seit je eine herausragende Rolle. Schon 1592 ist ein Jahrmarkt nachgewiesen. Bis 1825 gab es ein grosses Gemeinmerk, eine Allmend, der Urnäsch entlang. Bis ins 19. Jahrhundert wurde Salpeter gesotten, unter anderem für die Herstellung von Schiesspulver. Die Köhlerei spielte bis ins 20. Jahrhundert eine allerdings allmählich abnehmende Rolle. Seit 1515 ist die Herstellung von Leinwandtuch bezeugt, 1604 der Flachsanbau. Weberei und Stickerei prägten vor allem im 19. Jahrhundert die Gemeinde. Die industrielle Entwicklung wurde durch die Eröffnung der Appenzellerbahn 1875 gefördert. Ende des 20. Jahrhunderts mussten fast alle Zwirnereien, eine Weberei und die Wirkwarenfabriken aufgeben.

Wappen Jäger von Urnäsch Am 7.12.1822 wurde Hans Jacob Jäger geboren, von Urnäsch durch Abstammung, als Sohn des Hans Conrad Jäger und der Anna Zürcher.

Am 16.6.1850 heiratete Hans Jacob die Elisabeth Frei, von Berneck, geb. 29.1.1820, Tochter des Johannes Frei und der Barbara Zöpfel.

Hans Jacob Jäger verstarb am 31.8.1855.

Dieser Ehe entstammten 2 Kinder (nebst Zwillingen 1852 geboren und gestorben):

  1. Johann Jacob Jäger, * 4.5.1851, + 4.12.1890
  2. Johannes Jäger, * 4.4.1854, + 3.9.1896 in Egnach

Johannes Jäger heiratete am 21.5.1883 die Elisabetha Vollenweider, von Langrickenbach und Andwil, geb. 29.4.1861, Tochter der Anna Dorothea Vollenweider (Vaterschaft unbekannt).

Dieser Ehe entstammten 2 Kinder:

  1. Johann Adolf Jäger, * 21.9.1881 in Andwil, + 8.11.1956 in Herisau
  2. Albert Jäger, * 27.9.1884, Ehe am 21.9.1908 in Rorschacherberg mit Anna Maria Keller

Zweite Ehe von Elisabetha Vollenweider am 14.11.1898 in Neukirch mit Johannes Blatter, von Oberegg

Johann Adolf Jäger heiratete am 26.1.1903 in Salmsach die Frieda Stäheli, von Egnach, geboren am 25.7.1877 in Salmsach als Tochter des Jesajas Stäheli und der Lisette, geb. Brüschweiler. Johann starb am 8.1.1956 in Herisau, Frieda am 15.3.1965 in Urnäsch.

Dieser Ehe entstammten 9 Kinder:

  1. Adolf Jäger, * 1.5.1903 in Egnach, + 1.5.1979
    Ehe am 1.5.1928 in Stallikon mit Anna Fischer, * 10.9.1902
  2. Frieda Jäger, * 29.5.1904 in Egnach, + 2.4.1992
    Ehe am 11.5.1929 mit Arnold Otto Baur von Zollikon, * 24.12.1903, + 21.9.1983
  3. Albert Jäger, * 28.12.1905 in Salmsach, + 28.1.1965 in St. Gallen
    Ehe am 26.9.1942 in Stadel ZH mit Theresia Lehner, * 9.7.1896, + 19.12.1982
  4. Emil Jäger, * 19.9.1907 in Salmsach, + 15.7.1935 in Zürich
    Ehe am 4.11.1930 in Zürich mit Gertrud Lina Hässler, * 8.9.1908, + 6.3.1959
  5. Hulda Jäger, * 18.11.1908 in Salmsach, + 24.6.1966 in Küsnacht
    Ehe am 22.3.1934 in Uster mit Jakob Pfaffenzeller, Rest. Feldegg
  6. Rudolf Jäger, * 8.10.1911 in Hohentannen, + 20.4.1979, Gastwirt und Brennstoffhandel in St. Gallen
    Ehe am 29.9.1934 in Zollikon mit Berta Martha Baumann, * 7.3.1911
  7. Alfred Jäger, * 23.3.1913 in Hohentannen, + 8.11.1968 in Zürich
    Ehe am 5.6.1943 in Zürich mit Klara Klee, von Reute, * 16.12.1918 in Trogen, + 9.11.2001 in Zürich
  8. Anna Jäger, * 23.12.1914 in Hohentannen, + 19.12.1939 in Urnäsch
  9. Gertrud Jäger, * 26.10.1919 in St. Gallen, + 27.9.1988 in Urnäsch
    Ehe am 29.7.1940 in Uster mit Hans Locher, von Hasle bei Burgdorf, * 20.11.1915, + 8.6.1983
    Gastwirt Restaurant Feldegg in Uster

Die Familie des Johann Adolf Jäger hat gemäss den Geburtsorten der Kinder mehrmals den Wohnsitz verändert und kam 1929 aus der Nordostschweiz nach Zürich-Affoltern. Aus wirtschaftlichen Gründen, direkter Auslöser war der Zusammenbruch der Heimarbeit durch die fortschreitende Industrialisierung. Aus dem gleichen Grund haben auch die direkten Vorfahren der Pfister-Linie in derselben Generation den Hof im Schönenberg verkauft und sind nach Horgen umgesiedelt.

In der Region Zürich wurde damals mächtig gebaut, und zwar vor allem Häuser. Hier bekamen die Zimmermänner Auftrag und Arbeit und konnten ihre Familien ohne die bisherige Frauen- und Kinderarbeit ernähren.

Zimmermänner

Zimmermänner

Am 27.9.1929 erwarb Johann Adolf Jäger-Stäheli für 37'000 Franken ein Wohnhaus an der Alten Mühlackerstrasse 30 in Zürich-Affoltern vom Landwirt Rudolf Hoffmann im Bärenbohl. Die Liegenschaft wurde in der Folge mehrmals verpfändet. Am 19.3.1936 musste das Betreibungsamt das Zwangsvollstreckungs-Verfahren durchführen und die Liegenschaft verwerten. Käufer war der damalige Verkäufer, er bezahlte 45'600 Franken.

Das Wohnhaus in Zürich-Affoltern an der Alten Mühlackerstr. 30
Wohnhaus in Zürich-Affoltern an der Alten Mühlackerstr. 30

Johann und Frieda Jäger-Stäheli zogen nach Urnäsch. Nach dem Tod von Johann Jäger fand Frieda Aufnahme bei ihrer Tochter Frieda Baur-Jäger in Zollikon.

Restaurant Feldegg in Uster um 1940, links die Töchter Hulda und vorne Gertrud Jäger, rechts die Eltern Johann Adolf Jäger und Frieda Stäheli

Emil Jäger verstarb am 15.7.1935. Nach einem Wirtshaus-Besuch mit seinem Bruder Alfred im Restaurant Waldegg, Glaubten, verunfallte Emil an der Fronwaldstrasse auf dem Weg zur alten Mühlackerstrasse.

Brüder Jäger 1942

Die Brüder Jäger im Jahr 1942: Mit Kinderwagen Alfred Jäger und Klara Klee, im Gras sitzend Adolf Jäger, hinter ihm stehend Anna Fischer, rechts die Töchter von Adolf Jäger: Heidi Jäger 12.8.1930 und Anna Jäger 6.5.1929

Besuch in Urnäsch 1953

Besuch in Urnäsch 1953, von links steht Hans Locher 1945 vor Klara Klee, Gertrud Jäger 1951 sitzt im Schoss von Gertrud Jäger, im Hintergrund Frieda Stäheli und Johann Adolf Jäger, davor Alfred Jäger 1943 und Maja Jäger 1941, Alma Eichenberger 1940, Gertrud Locher 1944

Die Familie Jäger-Klee in Zürich-Affoltern

Alfred Jäger, * 23.3.1913 in Hohentannen, + 8.11.1968 in Zürich heiratete am 5.6.1943 in Zürich die Klara Klee, von Reute AR, * 16.12.1918 in Trogen, + 9.11.2001 in Uster. Dieser Ehe entstammten fünf Kinder. Klara war das 9. von 9 Kindern des Eduard Klee und der Paula Schadegg.

Alfred Jäger, Lastwagen-Fahrer, parkiert vor dem Restaurant Waldegg in der Glaubten, wo Alfred Zimmermieter war. Im Mai 1936 erhielt er die Bewilligung zum Führen von schweren Motorwagen, was ihm zur Berufung wurde.

An der Wehntalerstrasse 546 am Zehntenhausplatz, links im 2. Obergeschoss mit Erker bezog die Familie eine 3-Zimmer-Wohnung, zusammen mit den Eltern von Klara Klee und bis 1957 das 4. Kind kam. Eduard Klee starb hier 1953.

1957 zog die Familie Jäger-Klee um in eine 1945 gebaute Vierzimmerwohnung einer Baugenossenschaft am Riedenhaldensteig. Die über 80-jährige Paula Klee-Schadegg wurde bald darauf zur Pflege aufgenommen von der Tochter Alma Eichenberger-Klee und starb dort 1961.

Alfred Jäger starb am 8.11.1968, die Witwe Klara Jäger-Klee zog 1991 in das der Stadt Zürich gehörende Altersheim Rosengarten in Uster, wo sie am 9.11.2001 verstarb.